Rund um die Geburt eines Kindes geschehen auch bei Vätern tiefgreifende Veränderungen. Darby Saxbe von der University of Southern California hat Anpassungen in Hirnstruktur und Hormonhaushalt bei werdenden und gewordenen Vätern nachgewiesen. Es verändert sich der Kortex, der die Fähigkeit der Väter zur Fürsorge fördert. Der Testosteronspiegel vieler Väter sinkt nach der Geburt. Das bedeutet eine bessere Beziehungsqualität rund um den Übergang zur Elternschaft und mehr Nähe zum Kind. Schlafmangel ist in diesem Zusammenhang eher eine Folge als eine Ursache der Hirnveränderungen. Wer besonders engagiert in der Babybetreuung ist, schläft oft schlechter. Saxbe vermutet das das Gehirn sich genau dafür „umbauen“ will. Vaterschaft ist für sie ein echtes «Entwicklungsfenster» fürs Gehirn – vergleichbar mit Kindheit und Jugendalter. Jedes Entwicklungsfenster beinhaltet Vulnerabilität, aber es enthält auch Möglichkeiten, so die Professorin. Kinder fördern die Gedächtnisleistung der Eltern. Sie schärfen ihre kognitiven Fähigkeiten. Eltern können sich besser an Dinge erinnern und diese abrufen, die für Ihr Kind spezifisch sind. Von der Elternzeit der Väter profitieren auch die Partnerinnen. Mütter schlafen besser, sind weniger gestresst und zeigen seltener depressive Symptome.

Quelle:
Demystifying Dad Brain with Darby Saxbe

https://www.youtube.com/watch?v=oxV5hMlS1hg
29.08.2024